MR-199_Slide
 

Fantasy. Die (politische) Kulturgeschichte eines Genres | Mario Wintersteiger | JBZ Montagsrunde 199 | MO 18.09.2023 | 19.00 | JBZ

Die Fantasy hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der beliebtesten Genres der Populärkultur entwickelt – mit vielen Bestsellern, aufwendigen Verfilmungen, eigenen Mythologien und darauf aufbauenden Rollenspielen.

Die Wurzeln der modernen Fantasy reichen jedoch bis in den englischen Ästhetizismus des 19. Jahrhunderts (William Morris) zurück und die bis heute stilprägenden Grundlagen wurden dann in den 1920er und 1930er Jahren gelegt. Bemerkenswert ist, dass die frühen Genre-Klassiker durchgehend von ausgesprochen kulturkritischen Autoren (J. R. R. Tolkien, H. P. Lovecraft und Robert E. Howard) verfasst wurden, die sich mit den Schattenseiten der industriellen Moderne auseinandergesetzt hatten. Vor diesem Hintergrund entstanden Erzählungen voller Schrecken und Wunder, voller Mythos und Magie. Und diese Erzählungen hatten auch in der Folgezeit immer dann Hochkonjunktur, wenn der jeweilige Zeitgeist einen „Ausbruch des Gefangenen“, eine Flucht aus dem modernen Status quo ersehnte. Oder wenn man zu der Überzeugung gelangte, dass auch die Welt der Mythen „nicht tot“ ist, sondern „ewig zu liegen vermag“.

Obwohl die Fantasy somit seit jeher an der Erschaffung anderer, imaginierter Welten arbeitete, wollte sie meist ausdrücklich nicht als Ort politischer Allegorien verstanden werden. Dennoch ist auffällig, in welchem Ausmaß das Genre immer wieder politischen Anfeindungen oder Versuchen ideologischer Vereinnahmung ausgesetzt war – und bis heute noch ist. Insofern ist auch die Frage nach dem Politischen bei Gandalf, Cthulhu, Conan & Co. relevant.

Anlässlich des 50. Todestages von J. R. R. Tolkien werden in der JBZ-Montagsrunde einige Streiflichter aus der (nicht nur, aber auch politischen!) Kulturgeschichte der Fantasy vorgestellt.

Fantasy. Die (politische) Kulturgeschichte eines Genres
Mario Wintersteiger | Universität Salzburg
JBZ Montagsrunde 199 | MO 18.09.2023 | 19.00

Ort: Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen
Robert-Jungk-Platz 1 | Strubergasse 18/2 | 5020 Salzburg

Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung wird auch gestreamt!
Anmeldungen sind hier möglich.

 
 
pz_2023-4

pro zukunft 2023/4 | Buchmagazin für zukunftsweisende Debatten | JBZ

In der neuen Ausgabe unseres Buchmagazins „pro zukunft“ finden Sie diesmal Rezensionen zu den Themen Klima, Politik, Gesellschaft, Zeit, Migration, Philosophie. Unter anderem dabei: Jenny Odells „Saving Time“, „Der Ursprung der Zeit“ von Thomas Hertog, Isabella Hermanns „Science-Fiction zur Einführung“ oder „Mensch ohne Welt“ von Alexandra Schauer.
Weitere Infos finden Sie hier.