Pressemitteilung
 
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Seher geehrte Redaktion!

"Nicht mehr, dass es den menschengemachten Klimawandel gibt, sondern wie wir den Menschen vermitteln, diesen Ernst zu nehmen", so fasst der Nachhaltigkeitsexperte der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen Hans Holzinger den Succus von Klimabüchern des Jahres 2020 zusammen. Zwanzig Publikationen hat er im Auftrag der Klima- und Energiestrategie "Salzburg 2050" des Landes analysiert und daraus zehn Klima(Diskurs)-Trends abgeleitet. Am Montag, den 7. Dezember wird das JBZ-Arbeitspapier in einer Online-Veranstaltung präsentiert. Den Link gibt es nach der Anmeldung. 

 
 

Zwanzig Bücher und zehn Klima(Diksurs)-Trends

Umfragen zeigen, dass der Klimawandel nach wie vor als zentrales Zukunftsproblem wahrgenommen wird. Die Coronakrise hat zwar kurzfristig die öffentliche Aufmerksamkeit absorbiert. Doch es werden auch Parallelen zwischen Klima- und Coronakrise gezogen. Jedenfalls sind 2020 zahlreiche Bücher erschienen, die sich des Themas annehmen. Die Robert-Jungk-Bibliothek hat im Auftrag der Klima- und Energiestrategie „Salzburg 2050“ des Landes zentrale Werke analysiert. Der Fokus der ausgewählten Bände liegt auf der Frage der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Klimakrise, der Barrieren und Bedingungen für den Wandel sowie der Rolle der Politik sowie von uns als Bürger und Bürgerinnen. Zu Wort kommen der Doyen der Klimaforschung Mojib Latif, der ARD-Wetterredakteur Sven Plöger sowie sein österreichischer Kollege Markus Wadsak, die DIW-Energieökonomin Claudia Kemfert, die Transformationsforscherin Maja Göpel u.v.a.m. Zwanzig Bücher wurden bewertet und daraus zehn Klimatrends abgeleitet. 

 
 

Die zehn Klimatrends in der analysierten Literatur 2020

  1. Die Klimadebatte ist in der Mitte der Gesellschaft und bei der Politik angekommen. Der Europaen Green Deal gilt als Hoffnungsbeispiel. Es gibt keinen anderen Weg als den internationaler Vereinbarungen. 
  2. Der Klimawandel und andere Umweltkrisen sind Ausdruck des Anthropozän. Sie treffen zugleich auf eine "Weltkrise" globaler Steuerung. Das größte Problem sind nicht die Leugner, sondern die Bremser. Sie sitzen an der Macht.
  3. Die evolutionsbedingte Nahbereichsprägung erschwert die Krisenwahrnehmung. Zunehmende Wetterextreme werden den Klimawandel jedoch sinnlich spürbar machen.
  4. Die Coronakrise bietet die Chance, auch die Klimakrise endlich ernst zu nehmen. Die Staaten können Handlungsfähigkeit beweisen.
  5. Gegenthese: Die Coronakrise wird zu keinem Umschwung führen. Der Wunsch nach Rückkehr zum alten "Status quo" ist groß.
  6. Klimawandelanpassung und der Aufbau resilienter Strukturen gewinnen an Bedeutung. Eine Regionalisierung des Wirtschaftens ist möglich.
  7. These: Ein grüner Kapitalismus ist unmöglich. Wir brauchen einen Systemwechsel und radikale Einschnitte in die Wirtschaft. Manche denken an neue Notstandsgesetze.
  8. Gegenthese: Wir brauchen einen Systemwandel. Gefordert sind die Regierungen, die die bekannten Maßnahmen, etwa CO2-Steuern, umsetzen müssen. Denn: Appelle an Verhaltensänderung reichen nicht. 
  9. Der Schutz der Kohlenstoffsenken und Wiederaufforstungsprogramme sind Teil der Lösung, reichen aber nicht. Sie dürfen nicht zum Freikauf von Maßnahmen zur Eindämmung der Treibhausgase führen.
  10. Die Klimafrage entscheidet sich an der Energiefrage. Atomenergie wird verstärkt als Klimaretter in Diskussion gebracht, ist aber keine Lösung der Probleme. Denn Atomenergie ist teuer und mit hohen Risiken verbunden.
 
 
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JBZ-Arbeitspapier

Die besten Bücher zur Klimakrise 2020. Wie der Wandel gelingen könnte. Inklusive zehn Klimatrends. Verfasser: Hans Holzinger. Mitarbeit: Birgit Bahtic-Kunrath,  Katharina Kiening, Stefan Wally.
Salzburg 2020, 32 S.
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